Unsere Baugruppe

Die „Baugruppe Malerstrasse“ hat sich ab Anfang 2011 zunächst vor allem über Mundpropaganda – später auch über Artikel in der örtlichen Presse- zusammengefunden, um gemeinschaftlich ein barrierefreies Mehrgenerationenhaus für Junge, Alte, Familien und Singles auf dem Baugrundstück Malerstrasse 20 zu realisieren.

In Zusammenarbeit mit der Initiatorin und Architektin Anja Schacht und Fachfirmen wurde die Planung für die 22 einzelnen, ganz individuell geschnittenen Wohnungen, Praxen und Gemeinschaftseinrichtungen immer weiter entwickelt. Da wir uns im Verlauf für ein klimaschonendes Passivhaus -KfW-Effizienzhaus- mit speziellen Anforderungen entschieden haben, gab es für das speziell gedämmte Gebäude und die komplexen technischen Anlagen (Solaranlage, Pellet-Heizung mit Wärmerückgewinnung, spezielle passivhaustaugliche Fenster und vieles mehr) zahlreiche Entscheidungen zu treffen.

In dem intensiven Planungsprozess mit vielen Gesprächen, Arbeitsgruppen und Sitzungen wurde geplant, geändert, diskutiert, wieder geändert, schließlich entschieden.
Es mussten neben der Planung und Ausgestaltung der einzelnen Wohnungen u.a. Lösungen für die individuelle und gemeinsame Finanzierung gefunden werden -hier haben wir mit Herrn Lückmann (LKM) und der Stadtsparkasse Wuppertal die passenden Partner gefunden. Desweiteren mussten Verhandlungen mit der Stadt Wuppertal und anderen Stellen geführt werden sowie mit dem Notar die Erstellung eines Vertragswerks für unsere GbR erarbeitet werden. Es mussten Entscheidungen zur Vergabe der verschiedenen Gewerke an die ausführenden Firmen gefällt werden, Lösungen für plötzlich auftauchende Fragestellungen – oft mit engem zeitlichem Fenster. So wurde man unversehens als Mitglied der Baugruppe zu einem „halben Fachmann“ z.B. in Sachen Wämedämmung, Putz, Arten von Estrichbeschleunigern etc. …Kurz und gut: es war jede Menge Arbeit die -nur auf viele Schultern und Arbeitsgruppen verteilt- zu bewältigen war.

In einer Baugruppe sein heißt an einem Lernprozess teilzunehmen, bei dem die unterschiedlichen individuellen Fähigkeiten der Mitglieder gefragt sind. Wir haben Mitglieder, die sich stark machen für die Finanzen, die Buchhaltung und Computerfragen, die sich in rechtliche Fragen eingearbeitet haben und zwei begnadete Protokollanten, sehr engagierte GeschäftsführerInnen, Menschen, die die Kommunikation voran bringen, wir hatten Personen für Werbung und die Betreuung neuer Mitglieder, die sich um die Gartenplanung kümmern u.v.m.

In dem ganzen Prozess war uns neben effizienten sachlichen Entscheidungen v.a. ein gutes gegenseitiges Kennenlernen und eine möglichst respektvolle Kommunikation miteinander wichtig, um nicht zu scheitern wie andere Baugruppen. Da bis vor einem Jahr auch immer wieder neue Mitglieder dazukamen und auch um unserem oft anstrengenden gemeinschaftlichen Prozess aufkommende Spannungen und Konflikte konstruktiv lösen zu können, haben wir im Verlauf der Planungs- und Bauphase neben den normalen Sitzungen drei mal zusammen ein Intensivwochenende zu unserem Projekt in der Jugendherberge verbracht.

So haben wir unser Ziel -ein Haus, in dem wir mit Interesse füreinander miteinander leben können- in dreieinhalb Jahren erreicht !

Das Leben in der Baugruppe besteht aber keineswegs nur aus „Arbeit“, wir können auch feiern und tun dies gern, vor allem wenn wieder eine Hürde im Bauprojekt genommen wurde, wie die Grundsteinlegung im März 13, das Richtfest im Frühjahr 14 und wie unser tolles Einweihungsfest vom 8. Mai 15.

Gemeinsam etwas so „Großes“ bewegt zu haben, macht gute Laune und auch ein wenig, nein – ziemlich stolz !

Gruppe Dachterasse 2015